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Das Zentralfest des Schweizerischen Studentenvereins hat in Engelberg eine Tradition, die weit zurück geht und auch von dem ersten Weltkrieg beeinflusst wurde. Neugierig?
Das erste Engelberger Zentralfest 1931
Rasch wurde die Angelomontana eine der stützenden Gymasialverbindungen im Schw. StV. Die positiven Erfahrungen ermöglichten, vermittelt durch P. Franz Durrer, auch in anderen Klosterschulen die Gründung von StV-Sektionen. Zudem schlug sich die Angelomontana im Rahmen der Reformdiskussionen während des Ersten Weltkriegs klar auf Seiten der Befürworter einer Reform. Damit wurde Engelberg zunehmend auf der geografischen Landkarte des Vereins wahrgenommen. Als noch im Frühjahr 1931 kein Zentralfestort feststand, reiste eine CC-Delegation, nach zahlreichen Absagen anderer Orte, kurzerhand ins Hochtal – und kam mit einer Zusage zurück. Unter dem Präsidium des Kurdirektors schlossen sich mehrere Mönche mit dem Bergbahndirektor zu einem Organisationskomitee zusammen. Das Resultat war ein beeindruckendes Fest, welches vom Kloster und den Hoteliers massgeblich unterstützt wurde. Breite Beachtung fanden die dortigen Diskussionen zur Enzyklika «Quadrogesimo anno», die kurz vor den Semesterferien veröffentlicht worden war. Zusätzlich spendete Papst Pius XI. per Telegramm den apostolischen Segen nach Engelberg – vermittelt durch Kardinal Eugenio Pacelli, der knapp acht Jahre später selber als Pius XII. dessen Nachfolger werden sollte.
Ein Zentralfest 1943 «im Ernst der Zeit»
Zwölf Jahre später hatte sich die Welt verändert. Der Zweite Weltkrieg brauste um die Eidgenossenschaft. Auch dieses Mal liess sich für 1943 fast kein Zentralfestort finden, «indem die meisten in Frage kommenden Orte stark mit Militär belegt sind oder aus Gründen der Wohnungsnot Platzmangel leiden», wie der Centralpräsident feststellen musste. So übernahm Engelberg wiederum diese Aufgabe. Denn nicht zuletzt dank der expandierenden Bergbahnen wurde im Hochtal der Tourismusbetrieb während des Krieges aufrechterhalten, weshalb die Infrastruktur weiterhin vorhanden war. Dieses Fest wurde gleichsam ein Symbol des Selbstbehauptungswillens des Vereins und blieb lange in der Erinnerung der Teilnehmer präsent. Für die Literaturgeschichte hatte das Fest insofern ein Nachleben, indem in Engelberg die berühmte CP-Wahl stattfand, in welcher der spätere Bundesrat Hans Hürlimann dem künftigen Domdekan Paul Schneider unterlag. Letzterer war als Leoniner kurzfristig vom Block als Gegenkandidat aufgestellt worden. An diese Episode wird – in schriftstellerisch freier Bearbeitung – im Werk «Der grosse Kater» von Thomas Hürlimann angespielt. Schliesslich fand dank dieses Zentralfestes der Stiftsschüler Alexander Höchli (v/o Funi) den Weg in die Angelomontana und in den Gesamtverein. Er wird später als gestandener Kurdirektor und Landammann über Jahrzehnte das Bild Engelbergs international und innerhalb des Schw. StV prägen.
Die Geburt der Engelberger «Achterjahre»
In den kommenden Jahrzehnten wird es etwas ruhiger um den Namen «Engelberg» im Gesamtverein. Nicht etwa, dass die Angelomontana im Einsatz nachgelassen hätte. Doch für den Schw. StV lag Engelberg nicht mehr im Fokus. Sowohl die Zentralfeste, wie auch die StV-Skirennen und weitere Vereinsaktivitäten fanden andernorts statt. Eine Anfrage in den 1960er Jahren um Durchführung eines erneuten Zentralfestes musste Funi als Kurdirektor schweren Herzens absagen. Denn der touristische Aufschwung des Hochtales in der Nachkriegszeit liess die Hotelbetten derart anfüllen, dass diese bis weit in den Herbst hinein nicht die Kapazität hatten, die StVer in grosser Zahl zu beherbergen. Erst in den 1990er Jahren wurde ein neuer Anlauf unternommen – und es gelang. Nach über fünfzigjährigem Unterbruch wurde 1998 wieder ein Zentralfest in Engelberg gefeiert. Der grosse Erfolg gab den Ausschlag, zehn Jahre später daran anzuknüpfen. Nun darf der Schw. StV 2018 ein fünftes Mal zu Gast im Klosterdorf sein. Die Engelberger «Achterjahre», wie sie im letzten Bericht genannt wurden (Civitas 2/2017-2018, S. 21–23), haben sich nun endgültig etabliert.
Mike Bacher v/o Archiv
Das erste Zentralfest in Engelberg 1931
Foto: Karl Meuser
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